Abstammung

Gelbbauchunke
Gelbbauchunke.
Foto: Deggenhausertal-Urnau, Mai 2004.
©2004 Herbert Leger.
Es war ein wunderbarer Tag für die Erde vor 400 Mio. Jahren. Ein ganz entscheidender Tag für uns Menschen, für Ihren Hund, Ihre Katze, Ihren Goldhamster und überhaupt für alle Wirbeltiere (Wörterbuch), die jemals Gottes Erdboden bevölkerten und das heute noch tun.

Ein Tag, an dem die Erde bereits mehr als 3,5 Mrd. Jahre alt war. Das Land gehörte an diesem Tag noch den Bakterien, Pilzen, Pflanzen und Wirbellosen (Wörterbuch). Keine kreischenden Affenhorden, keine Fledermäuse, kein Vogelgezwitscher und erst Recht kein Telefon. Das erste Wirbeltier an Land und damit der Urahn aller Landwirbeltiere war ein Verwandter der Lurche (Wörterbuch). Ihm verdanken wir unsere Existenz.

Doch wer waren die Eltern unseres Landeroberers und wie sah der erste Lurch (Wörterbuch) aus?

Voraussetzungen für's Landleben

Betrachten wir zunächst die für den Übergang vom Wasser- zum Landleben notwendigen Änderungen im Körperbau und im Verhalten. Diese Anpassungen betreffen insbesondere folgende drei Punkte:
  • Die Atmung.
    Wasser steht als Sauerstofflieferant an Land nicht zur Verfügung. Kiemen sind deshalb als Atmungsorgane nur eingeschränkt nutzbar. Wen wundert's daher, dass es im Laufe der Evolution viele Versuche gegeben hat, den Luftsauerstoff zur Energiegewinnung zu erschließen. externer Link Wikipedia stellt einige Lösungen für dieses Problem zusammen, die sich bei Fischen bis in unsere Tage gehalten haben. Die meisten der heute lebenden Landwirbeltiere nutzen ihre Haut und / oder Lungen zur Sauerstoffgewinnung. Ausnahmen bilden einige Lurche (Wörterbuch) (Neotenie (Wörterbuch)).
  • Die Fortbewegung.
    Jeder, der aus dem Wasser steigt, bekommt die Schwerkraft zu spüren. Die im Verhältnis zum Wasser geringe Dichte der Luft ist es, die besondere Anpassungen notwendig macht, um Fortbewegung an Land effizient zu ermöglichen. Beispielsweise muss dem fehlenden Auftrieb Rechnung getragen werden. Wer das nicht schafft, liegt wie eine Qualle an Land. Wer der unkompensierten Schwerkraft nichts entgegen zu setzen hat, wird wegen der großen Reibung nicht vom Fleck kommen. Für die meisten der heute lebenden Wirbeltierarten ist das Problem durch die Ausbildung eines kräftigen Bewegungsapparates mit Vorder- und Hintergliedmaßen gelöst (Tetrapoda (Wörterbuch)).
  • Den Wasserhaushalt.
    Viele chemische Reaktionen laufen nur ab, wenn die an der Reaktion beteiligten Partner in einem Lösungsmittel gelöst sind. Das Lebenselixier in diesem Sinne ist Wasser. Es gibt kein Lebewesen auf Erden, das ganz auf Wasser verzichten kann. Unserem Landgänger muss sich eine Möglichkeit erschlossen haben, das Wasser mit sich an Land zu nehmen, ohne zu viel davon durch Verdunstung zu verlieren.
Diese Liste soll nur anreißen, welche Probleme für ein Tier gelöst sein mussten, bevor es sich auf den Weg ans Land machen konnte. Zu jedem Punkt hätte man unendlich viel mehr ausführen können, als hier geschehen.
Man denke nur an die erwähnte Ausbildung eines "kräftigen Bewegungsapparates". Was waren dafür wohl für Veränderungen am Skelett, der Muskulatur oder auch der Innervierung notwendig.

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